Die Geschichte des Greizer Parks des Fürstenhauses Reuß Ältere Linie lässt sich bis zu einer mehrfach veränderten barocken Vorgängeranlage um 1650 zurückverfolgen. Mit dem Neubau des frühklassizistischen Sommerpalais 1768 erfolgte eine erste Überformung und Erweiterung der Anlage im landschaftlichen Stil. Die Zerstörung durch ein Hochwasser war 1799 Anlass für eine grundlegende Neugestaltung, die das Tal der Weißen Elster in die Anlage mit einbezog. 30 Jahre später erfolgte erneut eine Umgestaltung und Erweiterung durch den kaiserlich-königlichen Schlosshauptmann Sebastian von Riedl aus Laxenburg bei Wien.
Mit der Entschädigungszahlung für die Wiederherrichtung der zerstörten Parkrandbereiche durch eine neu erbaute Eisenbahnlinie wurde ab 1873 die Idee eines großen Landschaftsgartens umgesetzt. Dazu lieferte Carl Eduard Petzold einen Entwurf, welcher abgewandelt von Rudolph Reinecken umgesetzt wurde. Besonders hervorzuheben sind der von Reinecken umgestaltete Blumengarten und Pleasureground, das weiter entwickelte Pinetum mit seltenen Gehölzen und der Parksee mit seinen Inseln und geschwungenen Ufern. Das Ergebnis dieser Gestaltungsphase ist ein Landschaftspark spätklassischer Prägung.