1878 wurde der Friedhof im Norden Gothas, damals weit außerhalb der Stadt, eröffnet. Die Anlage des Friedhofs steht unmittelbar im Zusammenhang mit dem Bau des Krematoriums, welches zusammen mit dem Friedhof im Dezember 1878 in Betrieb genommen wurde. Es handelt sich um das erste und bis 1878 einzige Krematorium Deutschlands und die erste moderne Anlage dieser Art in Europa überhaupt. Nach dem Entwurf von J. Bertuch und C. H. Stier entstand ein lang gestreckter Bau im Stile des Neoklassizismus, mit zwei kleinen, durch eine Kolonnade verbundenen Tempel.
1908 wurde der Friedhof erweitert und das neue Areal nach Entwürfen des Gothaer Hofgärtners Lichtenecker parkartig gestaltet. Dieser bezog sich ausdrücklich auf das Vorbild des Parkfriedhofs in Hamburg Ohlsdorf. Gegliedert wird die Fläche durch ein kunstvoll geschwungenes Wegenetz, dessen Hauptwege ein Kreuz beschreiben. Die Formensprache ist dem Jugendstil angelehnt. 1920 wurde der Friedhof nochmals erweitert und die neue Fläche nach Plänen des Gothaer Garteninspektors Pée im Stile einer architektonischen Gartenanlage angelegt. Der gesamte Friedhof hatte in den 20-er Jahren eine so hohe gestalterische Qualität, dass er noch heute zu den schönsten Friedhöfen von ganz Thüringen zählt.