3. Parkpflegeseminar im Park am Landgut Holzdorf

Die DGGL Thüringen (Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur) plant ihr 3. Parkpflegeseminar für die Mitglieder der DGGL und interessierte MitstreiterInnen im Park am Landgut Holzdorf bei Weimar.

Der Park ist eine Schöpfung des Großindustriellen und leidenschaftlichen Kunstsammlers Dr. Otto Krebs in Zusammenarbeit mit dem Gartenarchitekten Franz Wirtz. Planung und Bau erfolgten in den 20ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Es entstand ein überregional bedeutendes Beispiel der Gartengestaltung der Moderne. Wer sich über den Wert der Anlage, seine Geschichte, den Reichtum des Parks an Sondergärten sowie der architektonischen und bildkünstlerischen Ausstattung einen Einblick verschaffen möchte, kann gern im Faltblatt Nr. 4 der Serie THÜRINGENS GRÜNE SCHÄTZE – herausgegeben von der GartenKultur Thüringen blättern.

Wie bei allen historischen Gartendenkmalen sind auch im Holzdorfer Park die Arbeiten im Rahmen einer kontinuierlichen Pflege wichtig. Besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf die Bäume und Sträucher eines Parks, denn sie prägen die Räume und Bilder der Anlage.           

In den vergangenen Jahren mussten im Park Holzdorf viele Bäume entfernt werden. Inzwischen drohen durch den großen Verlust an substanzbildenden Gehölzen auch die historischen Strukturen verloren zu gehen. Überalterung, fehlende kontinuierliche Pflege und veränderte Klimabedingungen haben dem Park in Holzdorf erheblich zugesetzt. In überdurchschnittlichem Umfang betrifft dies die ursprünglich verwendeten Nadelbäume, die mit ihrem typischen Habitus die Parkbilder und die Parkstimmungen maßgeblich prägten. 

Nachdem im ersten Parkpflegeseminar in Marisfeld gartenarchälogische Grabungen und im zweiten Parkpflegeseminar in Gotha der Gehölzrückschnitt von Wildwuchs die Schwerpunkte der praktischen Arbeit bildeten, sind in diesem Jahr im Rahmen des Seminars vorzugsweise Nachpflanzungen von Bäumen vorgesehen. An mehreren Standorten ist die Pflanzung von Koniferen als Forstware geplant.  Auch Solitärbäumen sollen gesetzt werden. Welche klimaverträglichen Nadelgehölze in der Zeit der Klimaveränderungen und unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Gesichtspunkte Verwendung finden können, wird im Seminar am konkreten Beispiel genauso vermittelt wie Tipps zur Pflanzung selbst.                           

In einem von Dorothe Ahrendt, Dr. Daniel Rimbach, Nico Sonnabend und Thomas Bleicher geführten Rundgang wird zu bisherigen Sanierungs-, Rekonstruktions- und Pflegemaßnahmen berichtet und auf den praktischen Teil des Seminars am nächsten Tag eingestimmt.  Nach einer kurzen Teepause (oder Kaffee), geht Herr Dr. Rimbach in seinem Vortrag auf die Geschichte und Bedeutung des Gartendenkmals ein. Im Anschluss besteht die Möglichkeit eines gemeinsamen Abendessens und eines gemütlichen Ausklangs des Tages (Teilnehmeranteil 10,00 €). Diesen sammeln wir vor Ort ein, daher bitte nach Möglichkeit passend mitbringen.

Hoch motiviert und ausgerüstet mit dem nötigen Wissen wollen wir dann am Sonnabend, dem 08.11.2025 ab 9:30 Uhr praktisch tätig werden und pflanzen. Auch MitarbeiterInnen der Diakonie Landgut Holzdorf gGmbH werden uns dabei unterstützen. Treffpunkt zur Einweisung in die Arbeiten ist die Schwanenbank am ehemaligen Badeteich im Park. Wir bitten darum, soweit möglich eigenes Werkzeug für die Pflanzungen mitzubringen (Spaten, Pflanzhacken).

Um das Seminar gut planen und vorbereiten zu können, ist eine Anmeldung bitte an die Geschäftsstelle der DGGL Thüringen (gs.thuer@DGGL.org) bis spätestens zum 31.10.2025 erforderlich.

Auf Grund der Vorplanung des Abendessens müssen wir leider auch den Beitrag von Teilnehmern einziehen, die kurzfristig absagen oder nicht erscheinen.

Übergabe des Faltblattes Nr. 5 – Schlossgarten Ebeleben

Vom Landesverband der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) wurde 2009 die Initiative ‚GartenKultur Thüringen‘ ins Leben gerufen. Ziel dieser Gründung ist ein Netzwerk von historischen Park- und Gartenanlagen in Thüringen zu etablieren. Mit dieser erste gemeinsamen Plattform soll das reiche Kulturerbe der Thüringer Gartenlandschaft und Gartenkultur gesichert, gefördert und  über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht werden. Heute werden von den 13 Mitgliedern über 40 historische Park- und Gartenanlagen in Thüringen betreut.

Von  bedeutenden Gartenkunstwerken des Weltkulturerbes bei der Klassik Stiftung Weimar, den weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Parks und Gärten der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bis zu den weniger bekannten Perlen der Gartenkunst, die über ganz Thüringen verteilt sind, präsentiert die Initiative ‚GartenKultur Thüringen‘ auf ihrer Webseite (www.gartenkultur-thueringen.de) neben Parks und Gärten auch kulturhistorisch bedeutende Alleen und Friedhöfe.

Die ‚GartenKultur Thüringen‘ ist Mitglied im Gartennetz Deutschland in der DGGL e.V. und so mit weiteren regionalen und bundesweit agierenden Garteninitiativen vernetzt.

In einem seit mehreren Jahren organisiertem Projekt der ‚GartenKultur Thüringen‘ wurde die Faltblattserie THÜRINGENS GRÜNE SCHÄTZE aufgelegt. Ziel dieser Faltblätter ist mit guten Fotos, ausgezeichneten Grafiken und fachkundigen Texten für die jeweils dargestellte Park- und Gartenanlage zu werben.
Die professionelle Bearbeitung durch engagierte Fachleute sichert dabei  eine hohe Qualität.

So konnten in diesem Jahr Anfang August 4000 Faltblätter der Nr. 5 SCHLOSSGARTEN EBELEBEN vom Autorenkollektiv und der DGGL Thüringen an die Stadt Ebeleben und den Förderverein Schlosspark Ebeleben übergeben werden. Wer in dieser kleinen Publikation blättert und liest wird viel Wissenswertes über diese einmalige barocke Gartenanlage im Herzen Thüringens erfahren, über den Stellenwert des Kunstwerks für die Thüringer Gartenkultur informiert und zu einem Besuch des Schlossgartens von Ebeleben angeregt.