Mitglied der Initiative ‚GartenKultur Thüringen‘ für den ‚Deutschen Engagementpreis‘ nominiert
Im Juni wurde der Förderverein „Schlosspark Marisfeld“ e.V. mit dem Preis „Thüringer Kulturförderverein des Monats Mai 2024“ ausgezeichnet.
Von der damaligen Jury wurde der Verein auch für den Deutschen Engagementpreis vorgeschlagen und ist nunmehr in der Kategorie Publikumspreis nominiert.
Die Abstimmungsmöglichkeit endet am 17. November 2024.
Die feierliche Preisverleihung erfolgt dann am 09. Dezember in Berlin.
Der Förderverein ist schon sehr, sehr weit gekommen. Es wäre wünschenswert, wenn es noch ein Stück weiter geht.
auch über die Webseite des Vereins ist es möglich https://www.schlossparkmarisfeld.de
18.10.2024 – 2. Parkpflegeseminar in Gotha erfolgreich durchgeführt
Das 2. Parkpflegeseminar der Initiative ‚GartenKultur Thüringen‘ startete dieses Jahr im Arnoldipark Gotha.
Nach Teilung in einen Seminarteil am Freitag und einem Arbeitseinsatz am Samstag konnte dies entsprechend geplant werden.
Freitag – Einführung in die Anlage und das Seminar
Nach erfolgreicher Planung von Kerstin Beckert und unter Mithilfe von Frau Carla Bittorf (Sachbearbeiterin Grünplanung beim Gartenamt der Stadt Gotha) konnte das 2. Parkpflegeseminar im ‚Stadtpark West – Arnoldipark‘ vorbereitet werden.
Beginnend mit einem Rundgang durch das gesamte Gebiet des Berggarten unter der fachlichen Leitung von Frau Meister (Historikerin) und Herrn Ullrich Boock (Landschaftsarchitekt aus Jena) wurden erste historische Grundlagen und Erkenntnisse direkt vor Ort vermittelt. Einige der Teilnehmer erinnerten sich an das Sommerfest des DGGL LV Thüringen e.V. im Sommer 2016. Somit war schon eine gewisse Ortskenntnis bei einigen Teilnehmern vorhanden. Die Anlage hat sich seitdem leider nicht wirklich verändert. Die bisherigen Maßnahmen konnten nur in kleinem Rahmen vereinzelt durchgeführt werden und sind nur marginal erkennbar.
Herr Boock machte während des Rundgangs immer wieder auf diverse Besonderheiten aufmerksam. Er erarbeitete mit seinem Planungsbüro in Jena ein Projekt „Klimanagepasste Qualifizierung des Gartendenkmals ‚Stadtpark West – Arnoldipark‘ in Gotha“. Auf Grund dessen hatte er sich intensiv mit der Geschichte und dem Entstehen der Anlage auseinandergesetzt.
Nach dem Müller-Tempel wurde eine erste mögliche Maßnahme an einem der untergeordneten, aber wichtigen, Wege eruiert und die ersten Argumentationen des Für und Wider besprochen. Weiter ging es zum Lüderitz Brunnen. Dessen Historie ist nicht mehr vollständig nachvollziehbar. Daher wird für das Projekt eine Rückführung auf den letzten bekannten Stand angestrebt. Die Wasserversorgung der zeitweisen fast versiegenden Quelle wird über eine Zisternenlösung oberhalb des Brunnens sichergestellt werden. Dazu wird aus dem ‚Notbrunnen‘, welcher schon am Busparkplatz existiert eine Speiseleitung zu einer oberhalb des Brunnens vergrabenen Zisterne geführt, um den Wassernachlauf zu gewährleisten. Diese wird nur bei Bedarf aktiviert werden.
Nicht im Projekt ist der unterhalb des Brunnens liegende ‚Goldfischteich‘. Dieser ist auf Grund des mangelnden Wassernachlaufs aus dem Lüderitz-Brunnen mittlerweile trocken gegangen.
Festgestellt wurden aber auch die Standorte der Pfeiler für das ehemaligen Eingangstor des ‚Arnoldipark‘.
Gefunden wurde auf unserem Rundgang auch eine Konstellation von Bäumen, in dem leider sehr stark verbuschten Parkbereichen, welche auf eine Zone im Park hinweisen, die vielleicht einmal ein besonderer Aufenthaltsbereich oder eine ‚Schöne Aussicht‘ hinweisen könnten.
Am alten Standort des Arnolditurm, welcher erst nach dem Tod des ‚Anlegers‘ der Anlage von seiner Witwe aufgestellt wurde und der Aussicht ins Thüringer Umland diente, wurde die Besonderheit des Baumbestandes, welcher teilweise schon auf den historischen Darstellungen erkennbar sind, hingewiesen. Leider wird auch dieser in den nächsten Jahren abgängig sein, so wie in vielen Parkanlagen.
Beim eigentlichen Seminar, welches nach einer abendlichen Stärkung in den Gasträumen des ‚Bergartens‘ erfolgte, lies Frau Meister nochmals die Historie der Anlage Revue passieren.
Dabei nahm sie Bezug sowohl zur Geologie des Krahnberg/Galgenberg als auch den vielfachen Änderungen in der Nutzung des Gebietes.
Herr Boock machte im Anschluss daran Ausführungen zum Stand des Projekts „Klimanagepasste Qualifizierung des Gartendenkmals ‚Stadtpark West – Arnoldipark‘ in Gotha“ und zur weiteren Ausführung der geplanten Maßnahmen. Es bleibt die Hoffnung mit der Abarbeitung bis Ende 2025 ein Kleinod zu wecken und die Anlage für die Bürger der Stadt in kleinen Teilen wieder erlebbar zu machen.
Zu wünschen ist auch, das die Verantwortlichen der Stadt Gotha dies erkennen und gerade solche Maßnahmen wie das Parkpflegeseminar zukünftig unterstützen. Diese Unterstützung ist nach krankheitsbedingtem Ausfall von Frau Bittorf leider ausgeblieben.
Es beginnt alles mit einer Idee. Wenn man diese reifen lässt und fördert, kann Großes daraus entstehen.
Samstag – Arbeitseinsatz
Text: © 2024 | Mirko Fey
Fotos: © 2024 | Christiane Margraf (CM); Mirko Fey (MF); Kerstin Beckert (KB); Sabine Diedicke (SD)
11.05.2024 – Frühjahrsexkursion der Grünen Wahlverwandtschaften gemeinsam mit der DGGL
In diesem Jahr führte uns die gemeinsame Frühjahrsexkursion mit der DGGL (Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur, Landesverband Thüringen e.V.) am 11. Mai 2024 unter dem Motto „Gartenkultur- Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden“ in diese südthüringische Stadt. Schmalkalden war 2015 Gastgeberin der 3. Thüringer Landesgartenschau. Im Vorfeld dieser Schau konnten viele der Anlagen innerhalb der Stadt und am Schloss Wilhelmsburg erneuert, wieder angelegt beziehungsweise restauriert werden. Ein Ziel der Exkursion war, die geschichtsträchtige Stadt und ihr bedeutsames Schlossensembles kennenzulernen, aber auch zu sehen, wie sich die Anlagen in den vergangenen 9 Jahren entwickelt haben.
Start war früh am Morgen in Weimar. An unserer Exkursion nahmen, außer Mitgliedern der DGGL und der GWV, Gäste der Weimarer Kunstgesellschaft von Cranach bis Rohlfs e.V. und des Saalfelder Vereins Freunde des Bergfriedes e.V. teil.
Nach einem Zwischenhalt für den Einstieg der Erfurter Teilnehmer war der Reisebus mit 46 Personen vollbesetzt. Die Fahrt nach Schmalkalden führte durch unsere schöne Thüringer Landschaft, über den Rennsteig hinweg bis nach Schmalkalden. Die Sicht durch die Busfenster war leider etwas getrübt, da wir vom Reiseunternehmen einen Mannschaftsbus des FC Rot Weiß Erfurt mit entsprechend großflächiger Reklame auf der Fahrzeugkarosserie zur Verfügung gestellt bekommen hatten.
Bei der Ankunft in Schmalkalden begrüßte uns das Organisationsteam, bestehend aus Frau Dr. Irmhild Mäder und Herrn Gartenbauingenieur Bert Fabricius. Beide hatten einen umfassenden Rundgang zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten zusammengestellt. Als Stationen waren vorgesehen die Terrassengärten von Schloss Wilhelmsburg, die Schlosskirche, der Grünzug entlang der ehemaligen Stadtbefestigung sowie der Westendpark, der Viba-Park und der Stadtpark.
Die Führung durch die Gärten, Grün- und Parkanlagen übernahm Bert Fabricius, der durch seine frühere, langjährige Tätigkeit in der Stadtverwaltung Schmalkalden mitverantwortlich für die Gestaltung und die Arbeiten zur Landesgartenschau 2015 und für die Pflege der Anlagen in den Folgejahren war.
Als erstes besuchten wir das Renaissanceschloss und die Terrassengärten der Wilhelmsburg, die seit 1994 von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten betreut werden. Auch, wenn sie inzwischen nicht mehr zu seinem Verantwortungsbereich gehören, konnte uns Bert Fabricius anhand vieler historischer Pläne, Ansichten und Fotos sowie mit seinem Erlebnisbericht von den Rekonstruktionsarbeiten in den verschiedenen Gartenteilen und der Wassertreppe das damals Geleistete eindrucksvoll vor Augen führen. Die Gartenanlage entstand nach 1600 und wird als aufwendig gestalteter Lust- Kräuter- Küchen- und Baumgarten nebst einer „Wasserkunst“ in den Rechnungen geführt. Heute erblickt der Besucher verschieden gestaltete Terrassenflächen mit einer, dem Original nachempfundener Bepflanzung, geometrischen Buchsbaumornamenten, einem Rosengarten und beispielhaften Kräuterbeeten.
Immer noch eingerüstet zeigte sich die Außenfassade des Schlosses, dessen Restaurierung noch nicht beendet ist.
Schloss Wilhelmsburg zählt heute zu den schönsten Renaissance-Schlössern Thüringens und beherbergt eine der ältesten protestantischen Kirchen Deutschlands. Von Petra Dittmar, Dipl.-Museologin, erfuhren wir während ihrer kompetenten Kirchenführung viel Wissenswertes und Überraschendes, so unter anderem, dass die Orgel die älteste, völlig aus Holzpfeifen bestehende, noch bespielbare Orgel Mitteleuropas ist.
Der sich anschließende Gang durch einen Teil der Altstadt mit ihrer Bilderbuchkulisse aus schönen Fachwerkhäusern, malerischen Gassen und geschichtsträchtigen Plätzen war sehr reizvoll.
Auf dem Weg zum Westendpark zeigte uns Herr Fabritius vielfältig gestaltete städtische Grünbereiche, die aufgrund eines speziellen Erdsubstrats und einer darauf abgestimmten Bepflanzung nach wie vor sehr gepflegt und harmonisch aussehen und den Bewohnern der Stadt gute Möglichkeiten der Erholung und Freizeitgestaltung bieten. Einige der am Weg stehenden Solitärbäume und die Berichte über den Kampf für ihre Erhaltung waren nicht nur für die Fachleute unter den Teilnehmern interessant. Zu sehen waren unter anderem eine über 300jährige Eibe und eine prachtvolle Blutbuche.
Vor dem Betreten des ehemaligen Landesgartenschaugeländes berichtete Herr Fabritius vom Zustand der vor der Umgestaltung dort befindlichen großen Industriebrache (vormals Eisen- und Stahlindustrie), die als Lagerplatz und Materialhalde diente. Deren grundlegende Umgestaltung hin zu einer grünen Oase mit den sogenannten Zeitgärten, verschiedenen Sitzgelegenheiten und dem begehbaren Flussufer der Schmalkalde brachte eine große Bereicherung für die Stadt.
Das Mittagessen wurde in der Viba Nougat-Welt, natürlich Nougat-Allee 1, eingenommen. Der umgebende Viba-Park bietet ebenfalls vielfältige Spiel- und Erholungsmöglichkeiten. Von hier aus ging es zum Stadtpark. Der Weg führte uns auf einem Holzsteg durch die Siechenteiche und am Quellteich vorbei durch dieses reizvolle Flächennaturdenkmal. Sitzterrassen bilden hier den neu gestalteten Uferbereich. Zurück am Parkplatz an der Viba-Welt wartete für die Rückfahrt bereits unser Bus.
Wir erlebten einen abwechslungsreichen, intensiven Exkursionstag und wurden überrascht von der Fülle an sehr anschaulich und kompetent übermittelten Informationen zu diesem Thüringer Kleinod.
Unser großer Dank gilt Frau Dr. Irmhild Mäder und Herrn Bert Fabritius für die exzellente Vorbereitung und die in jeder Hinsicht gelungene Exkursion.
Text: © 2024 | Barbara Rauch
Fotos: © 2024 | Barbara Rauch und Sabine Diedicke
‚Thüringer Residenzen‘ – eine Ausstellung der ega-Erfurt
Im egapark wurde kurzfristig eine Blumenschau zum Thema „Thüringer Residenzen“ auf die Beine gestellt.
Auch die Mitglieder der Initiative ‚GartenKultur Thüringen‘ werden hier erwähnt.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 09.06.2024
(Infos und Foto: ©2024 | Christiane Nienhold)
1. Parkpflegeseminar in Marisfeld
Das erste Parkpflegeseminar des DGGL LV Thüringen e.V. im Rahmen der Initiative ‚GartenKultur Thüringen‘, man kann es schon als erfolgreich und gelungen bezeichnen.
Die ‚Marisfelder‘ haben nicht nur mit Engagement und Herzblut für die Sache, sondern auch mit Gastfreundschaft geglänzt. Aber auch die ‚DGGL’er haben mit Ihrem Einsatz den Park ein Stück erlebnisreicher gemacht. Gemeinsam wurde hier ein Kleinod erlebbarer und hoffentlich auch bekannter gemacht.
Einen ausführlichen Bericht über das Seminar können sie hier lesen
Bildrechte: Christiane Margraf (DGGL Thüringen e.V.)